Ein Jahr, reich an Beobachtungen seltener Arten und intensiver Tätigkeiten in schützenswerten Gebieten, liegt hinter uns.
Gleich zum Winterausgang richtete sich unser Augenmerk auf die Hochzeit der Frösche, Kröten und Molche. Gemeinsam waren die Schutzbetreuer beim Aufbau der Krötenzäune zugange. Nach der
Laichwanderung mussten wir feststellen, dass quantitativ ein weitere Rückgang an Amphibien zu verzeichnen ist. Ursachen dafür konnten noch nicht benannt werden. Die Aktion wurde erstmals mit
einer Dankeschön-Veranstaltung für die ehrenamtlichen Betreuer abgeschlossen. Darüber hinaus gilt ein besonderer Dank für die Unterstützung der Schutzaktion für die Amphibien: Robert Junge von
der UNB der Stadt Suhl.
In den Sommermonaten rückten die Pflegemaßnahmen in den Mittelpunkt unserer Arbeit. Vor allem ist hervorzuheben, dass Hartmut Kempf wieder einen großen Teil der Mäharbeiten übernahm. Ihm zur
Seiten stand Andre Storch. Unter Leitung von Kirsten Voigt wurde sowohl am Altenberg Häselrieth als auch am Teufelsloch das Mähgut von der Fläche geschafft. Es gelang uns zu diesen Aktionen,
weitere NABU-Mitglieder und BürgerInnen zu aktivieren. Hier müssen wir intensiv in diesem Jahr weiter arbeiten. Es soll eine Vorbesprechung stattfinden und auch eine
Dankeschön-Veranstaltung.
Mit einem besonderen Wunsch ist Familie Lucas aus Biberschlag an uns herangetreten. Sie möchten eine ca. 0,4 ha große Fläche für die Natur dauerhaft erhalten. Mit Hilfe von Fördergeldern konnte
auf dem Brachland eine Streuobstwiese angelegt werden. Für ihren Einsatz danken wir der Familie Lucas. Ihrem Wunsch entsprechend werden wir in 2018 das Vorhaben weiter verfolgen und
das neue Biotop weiter entwickeln.
Erstmals als NABU Henneberger Land haben wir mit Herrn Endreß gemeinsam Flächen des Bärlapps gepflegt. Die schwierigen Stellen an der ehemaligen B247 bearbeiteten Kirsten Voigt und Andre Storch,
während Mitglieder der NABU Gruppe „An den Gleichbergen“ aus Römhild und Familie Herrmann die Fläche am Eisenberg bearbeiteten. Auch Kinder aus der Gruppe beteiligten sich.
Hartmut Kempf, Marianne Herrmann
Es gab auch in 2017 NABU-Mitglieder und naturinteressierte Bürger, die besondere Entdeckungen und Beobachtungen machten. So berichtete Frank Steinhorst von einem Bruterfolg bei den
Schwarzstörchen, bereits zum dritten Mal hintereinander. Freud und Leid liegen immer eng beieinander. So konnte er aber bei den Raufußkäuzen und beim Sperlingskauz keinen Bruterfolg nachweisen.
Ursache wird hier die eingebrochene Mäusepopulation sein. Ein wissenschaftlich begleitetes Programm soll hierzu langfristig Antworten geben. Auf einer Streuobstwiese bei Marisfeld wurden neue
Bäume gepflanzt. Sie sollen dazu beitragen, dass das Steinkauzvorkommen stabilisiert wird. In der Stäte in Schleusingen konnte Georg Sommer das Moschuskraut und die Saatwucherblume
nachweisen.
Jens Lutzke entdeckte im Frühjahr fast vor der eigenen Haustür den Mittleren Lerchensporn. Sein Vorkommen ist in alten Büchern beschrieben. Lange Zeit fand man ihn aber nicht mehr an diesen Orten
vor. Nun ist die Pflanze zurückgekehrt und die weitere Entwicklung wird Jens Lutzke begleiten.
Im Frühjahr waren in Suhl etliche Seidenschwänze über 14 Tage zu beobachten. Das war nachweislich der längste Aufenthalt dieser eigentlich im Norden Europas beheimateten Vögel. Danke an Hartmut
Kempf für diese Information.
Für viele NABU-Mitglieder sind manchmal die kleine Beobachtungen, die die Schönheit der Natur ausmachen: eine badende Amsel, ein rufender Mittelspecht, mehrere Silberreiher und den kleinsten der
heimischen Eulen den Sperlingskauz. Ein Foto und oftmals erst zu Hause dann festgestellt, was einem da Tolles unterwegs begegnet ist. Wer mit offenen Augen durch unsere Natur- oder auch
Kulturlandschaft geht, macht immer wieder Entdeckungen. Speziell möchte an dieser Stelle hervorgehoben werden, dass auch die Beschäftigung mit der Allgemeinheit unbekannten Lebewesen uns hilft,
Veränderungen von Luft, Wasser, Boden und letztlich Klima zu erkennen. Hartmut Kempf konnte RL-Arten bei den Kryptogamen nachweisen; manche hier in Thüringen mit Erstnachweis. Sie reagieren sehr
schnell auf Veränderungen in ihrem Lebensraum und liefern viele Daten zur Klimaveränderung.
Vielleicht ist die Aufzählung nicht ganz vollständig. Ergänzungen werden nach Bekanntwerden eingepflegt.
Berichte der NABU-Mitglieder im Dezember 2017
In der Schullandschaft gibt es immer wieder Veränderungen. So gehen verdienstvolle LehrerInnen und SchulleiterInnen in den verdienten Ruhestand. Oftmals ist
dieser Wechsel mit einer thematischen Neuausrichtung der Bildungsarbeit verbunden. In 2017 gelang die verbindliche Kooperation mit der Staatlichen Grundschule „G. Hauptmann“ in
Schleusingen. Hier ist der NABU Partner für das Heranführen von Kindern an die Natur. Nach einer Werbephase waren wir von dem Bedürfnis überrascht,
in einer NABU Gruppe regelmäßig Interessantes über Tiere und Pflanzen zu erfahren. Neunzehn Kinder sind in zwei Gruppen organisiert: Wolfsrudel und Fleißige Bienen. Für unseren Verband bedeutet
das eine Stärkung in Form einer Mitgliedschaft. Diese positiven Erfahrungen wollen wir auf andere Bildungseinrichtungen übertragen. Ziel bleibt es, die Schulen in der umweltpädagogischen Arbeit
zu unterstützen. Die NABU- und NAJU Aktionen wie „Erlebter Frühling“, Vogel des Jahres, Bat-Night und Langer Tag der Natur bleiben Höhepunkte in unserer Arbeit. Besonders hervorzuheben ist die
Arbeit von Irina und Marianne Herrmann, die in den Schulen die Gruppen betreuen.
An einer personellen Verstärkung auf diesem Gebiet muss auch in 2018 gearbeitet werden.
Bereits zum vierten Mal konnten sich Kinder in Schöndorf, Plothener Teichgebiet, in den Sommerferien erholen. In Zusammenarbeit mit den Grundschulen in Saalfeld und Milz waren es 48 Kinder, die
jeweils eine Woche „Wald – Wasser – Wildnis“ erlebten. Diese Form der Feriengestaltung hat sich bewährt und wird fortgeführt. Ein Dank gilt den ehrenamtlichen Helfern bei der Betreuung: den
Familien Eppler und Herrmann, Ute Schüler und Magdalena Sieber aus unserem Bereich.
Zum zweiten Mal beteiligten wir uns an der BAT-Night mit einer Veranstaltung in Hellingen. Mehr als 20 Kinder nahmen das Angebot wahr und eigneten sich spezielles Wissen zu den Fledermäusen im
Landkreis Hildburghausen an, gingen am Abend auf Beobachtungsgang und hatten die Möglichkeit, anschließend in der Schule zu übernachten. Herzlichen Dank für die Unterstützung an Familie Schmidt
und die Schulleitung.
Marianne Herrmann
Staatliche Grundschule "An den Gleichbergen" Römhild, OT Milz, Umweltschule
Staatliche Grundschule Hellingen
Staatliche Grundschule Brattendorf
Staatliche Grundschule "G. Hauptmann" Schleusingen
Staatliche Grundschule Suhl - Himmelreichschule
Staatliche Grunschule Steinheid - Europaschule und Umweltschule
Im Jahr 2016 belegte der NABU Henneberger Land im Bundesmaßstab bei der verbandseigenen Werbung den 2. Platz. Auch in 2017 konnten wir neue Mitglieder begrüßen.
Wir haben über 100 neue Mitglieder werben können.
Herzlich willkommen Ihnen allen, die sie sich dem Naturschutzgedanken verschrieben haben und ihn durch die NABU-Mitgliedschaft zum Ausdruck bringen.
Bisher haben sich Naturbesessene, Laien und Fachleute in Gruppen zusammen gefunden: Ornithologie allgemein oder auch Wasservögel, Schwalben, Kormorane im Besonderen, Kryptogamen und Wildtiere wie
Igel und Biber. Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, mit Kindern aktiv die Natur und Umwelt zu erleben. Die Bildung weiterer Gruppen unterstützen wir sehr gerne. Sprechen Sie den Vorstand
daraufhin an.
Marianne Herrmann