Zum Tag der Artenvielfalt 2015 lud der NABU Henneberger Land an eine alte Handelsstraße ein. Die Rosenkopfchaussee bot früher den Händlern einen Weg vom Fränkischen nach Leipzig über den Kamm des
Thüringer Waldes. Obwohl sie nur in der Sommerzeit nutzbar war, konnten doch einige Geschichtchen zum besten gegeben werden. Für uns war sie die Wegstrecke, um zu schauen wie es um die
Artenvielfalt bestellt ist. Soviel vorweg: wir waren erstaunt, dass doch eine stattliche Anzahl notiert werden konnte. Auf dem zweiten Blick ist es dann doch nicht so berauschend. Es sind die
altbekannten Arten, die uns auf dem ca. 2 km langen Wegeteil begegneten. Etwas Besonderes? Fehlanzeige! Alles drei Biotope, durch die unser Weg führte, sind letzlich vom menschlichen Einfluss
gezeichnet: Das sind die Gärten, deren Bearbeitung auch an den Wegesrändern ihre Spuren hinterlassen hat. Da ist der Eintritt in den Waldbereich, der durch unsere Großväter gleich nach dem Krieg
wieder aufgeforstet wurde. Natürlich vor allem mit der Fichte, die sehr schnell wieder einen Holzeinschlag versprach. Langsam erfolgt mit der Naturverjüngung auch eine Erhöhung des
Laubbaumanteils; aber das dauert so seine Zeit. Die besuchte Wiese bot auch nicht mehr das Bild, welches wir in unserem Kopf abgespeichert haben. Die Eutrophierung hat auch hier ihre Spuren
hinterlassen. Es schien uns so, als hätten die letzten Trollblumen mit aller Kraft uns sagen wollen, dass sie sich hier auch mal wohlfühlten ...
Wir dürfen nicht die Augen verschließen, dass das, was wir freie Natur bezeichnen, auch nichts anderes als Kulturland ist.